Der erste, bildhafte A-Teil wird vom zweiten – erst nach einer kurzen Kunstpause gesprochenen – B-Teil in meist überraschender und witziger Weise aufgelöst. Dabei ist die „Auflösung“ oft nur Aufhänger für ein Kalauer ähnliches Wortspiel. Die Bilder aus dem A-Teil sind „typisch“ chinesisch: sie beschreiben vor allem Dinge aus dem chinesischen Alltag, aber auch in China allgemein bekannte historische oder fiktive Personen und Begebenheiten. Xiēhòuyǔ stellen hohe Anforderungen an das sprachliche und außersprachliche Wissen. Das Erlernen von chinesischen Sagwörtern trägt somit zum tieferen Verständnis der Geschichte und Kultur Chinas bei.
Xiēhòuyǔ, das bedeutet wörtlich „Ausdruck, dessen hinterer Teil ausgelassen wird“. Meistens werden jedoch beide Teile ausgesprochen. Nur bei besonders bekannten xiēhòuyǔ spricht man den zweiten Teil nicht aus, ähnlich wie hierzulande bei einigen Sprichwörtern: „Wenn man vom Teufel spricht, …“.